Festivaloha

Im Jahr 1938 beauftragte Matson den amerikanischen Maler Eugene Savage mit der Erstellung von sechs Wandgemälden mit Hawaii-Motiven. Diese Gemälde sind von monumentalem Ausmaß, sollen inspirieren und zweifellos für die öffentliche Ausstellung gedacht sein. Sie wurden bis zur Art Deco Hawai'i, einer wegweisenden Ausstellung des Honolulu Museum of Art im Jahr 2014, nie öffentlich ausgestellt. Stattdessen wurden sie nach ihrer Fertigstellung mit Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden die Werke sofort eingelagert. Nach dem Waffenstillstand verwendete Matson Reproduktionen der Gemälde als Umschläge für die Sammelmenüs auf seinem nach Honolulu fahrenden Linienschiff SSLurline, während die eigentlichen Gemälde unsichtbar blieben.

Savage war akademisch ausgebildet und ein erfahrener Wandmaler. Zu seinen Auftragsarbeiten gehören Gemälde für städtische Gebäude in den gesamten Vereinigten Staaten und ein Zeitgenosse von Diego Rivera. Für sein Hawaii-Projekt reiste er von seinem Lehrauftrag an der Yale University nach Honolulu und verbrachte dort drei Monate, um Artefakte, Botanik und Topografie zu erforschen und zu skizzieren. Außerdem erhielt er Geschichtsbücher, um die Besonderheiten der Atmosphäre und der visuellen Kultur der Inseln zu erlernen. Die Wandgemälde spiegeln die sorgfältige Untersuchung des Künstlers wider: Sie sind sorgfältig ausgeführt und aufwendig geschichtet und beziehen sich auf die Kunst, Objekte, Flora und Fauna, denen er zweifellos in den örtlichen Museen und botanischen Gärten begegnet ist.

Aber weit davon entfernt, Hawaiis indigene Kunst und Bräuche zu dokumentieren, nutzte Savage alles, was er aufnahm, als Requisiten für eine aufwändige visuelle Erzählung, die das Leben auf den Inseln als ein feierliches Spektakel aus Farben, Mustern und Bewegungen artikuliert, verschönert und neu interpretiert. Seine fantasievolle Darstellung der historischen und lokalen tropischen Kultur spiegelte sich in der Gastfreundschaft, dem Reiz und dem Unterhaltungswert des zeitgenössischen Inselerlebnisses wider. Durch die Romantisierung der Wahrnehmung von Hawaiis zeitloser Exotik und natürlicher Schönheit in stilvollen, kühnen dekorativen und unausweichlichen Art-Déco-Begriffen dienten die Wandgemälde der Tourismusbranche in ihrem Bestreben, Hawaii als Paradies auf Erden zu bewerben.

-Teresa Papanikolas, ehemalige Kuratorin, Honolulu Museum of Art.

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